Kreditinstitute streichen das Festgeld aus ihrer Produktpalette
Sowohl im Tagesgeld- als auch im Festgeldbereich müssen die Anleger schon seit Monaten zum Teil deutlich sinkende Zinsen beobachten. Aber nicht nur für manche Kunden, sondern auch für einige Banken scheint sich zumindest das Festgeld als Anlageprodukt nicht mehr zu rentieren. Inzwischen haben sich schon mehrere Banken komplett aus der Sparte Festgeldangebote vom Markt zurückgezogen. Ein aktuelles Beispiel ist die Bank of Scotland. Das schottische Bankinstitut war vielen Anlegern über Jahre hinweg aufgrund sehr guter Tagesgeld- und Festgeldzinsen bekannt. Seit kurzer Zeit bietet die Bank jedoch keine Festgeldanlage mehr an, sondern nur noch ein Tagesgeldkonto. Zwar werden die vereinbarten Laufzeiten bei bereits vorhandenen Festgeldkonten noch eingehalten, aber Neuabschlüsse gibt es in diesem Anlagebereich vorerst nicht mehr. Den Grund für den Rückzug aus dem Festgeldbereich sehen Experten unter anderem darin, dass die Banken die zu zahlenden Zinsen als "zu hoch" ansehen, selbst wenn die Anleger teilweise kaum noch mehr als zwei Prozent erhalten. Trotzdem können sich die Banken derzeit deutlich günstiger als mit Festgeldern refinanzieren, nämlich indem sie sich Geld bei der Europäischen Zentralbank leihen. In diesem Fall müssen die Kreditinstitute nur einen Zinssatz von 0,75 Prozent zahlen. Auch Anleger sollten sich beraten lassen, ob eine Festgeldanlage zurzeit noch sinnvoll ist.